Der Vorstandsvorsitzende Bernd Wesselbaum und sein Kollege Dr. Andreas Sommer sind zufrieden mit den Zahlen. Die starke Nachfrage nach Krediten und Geldanlagen führte zu 8,1 Prozent Wachstum der Bilanzsumme. Die Zahlen zeigen deutlich höhere Zuwächse im Kundengeschäft als in den Vorjahren. Das gute Geschäftsergebnis bringt den Mitgliedern eine durchschnittliche Ausschüttungsrendite von 5,8 Prozent.
Vorstand präsentiert starkes Einlagen- und Kreditwachstum
Geschäftsjahr 2017 erfolgreich beendet
Die Bank blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes und steigender Regulierungsanforderungen erzielte sie ein gutes Ergebnis. "Im Neugeschäft sind wir bei den Krediten und Einlagen stärker gewachsen als in den Vorjahren. Mit dem Geschäftsergebnis sind wir zufrieden. Außerdem konnten wir 1.682 neue Kunden gewinnen", fasst Bernd Wesselbaum das abgelaufene Geschäftsjahr zusammen. Die Bilanzsumme kletterte zum Jahresende auf 1,5 Milliarden Euro (plus 8,1 Prozent). Die Kundenkredite erreichten mit einer Steigerung um 7,6 Prozent 1,04 Milliarden Euro. Die Einlagen legten um 9,0 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zu. Das gesamte betreute Kundenvolumen stieg um 7,7 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro.
Bei der guten Ertragslage wird eine Durchnittsrendite von 5,8 Prozent in Aussicht gestellt. Vor dem Hintergrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen wird mit dieser Ausschüttung eine attraktive Verzinsung der Beteiligung an der Volksbank Hellweg geboten. Dabei kann jeder Kunde auch Mitglied werden und damit Bankteilhaber. Insgesamt sind von den 65.951 Kunden 34.109 Mitglieder. 2017 konnte die Volksbank Hellweg 961 neue Mitglieder gewinnen. Jeder 2. Kunde profitiert als Mitglied am Erfolg der Genossenschaft. Die 447 Vertreter(innen) werden am 5. Juni 2018 in der Vertreterversammlung die genaue Höhe der Dividende beschließen.
Als Genossenschaftsbank vor Ort leistet die Volksbank Hellweg einen wesentlichen Beitrag für die Region. In 2017 setzte sich die Wertschöpfung aus 15,3 Millionen Euro Gehälter und Sozialleistungen, 4,6 Millionen Euro Steueraufkommen, 935.000 Euro Ausschüttung an Mitglieder sowie 613.000 Euro Auftragsvergabe an die heimische Wirtschaft zusammen. Außerdem hat sich die Volksbank über das tägliche Bankgeschäft hinaus mit finanzieller und ideeller Unterstützung vor Ort eingebracht. 303 Vereine förderte sie mit 249.106 Euro. Besonders beliebt bei heimischen Vereinen ist das Crowdfunding der Volksbank. 31 Projekte wurden erfolgreich durchgeführt und somit für die Menschen aus der Region insgesamt 116.000 Euro Spenden gesammelt. Duschen, Umkleiden, Bälle, Musiknoten oder Klettertürme, die Wünsche sind so vielfältig wie die Zwecke der Vereine. Auch für 2018 stehen die ersten Projekte in den Startlöchern. Infoabende finden am 29., 31. Januar und am 5. Februar statt.
Die Kundeneinlagen stiegen um 9,0 Prozent oder 95,4 Mio. Euro auf insgesamt 1,16 Mrd. Euro. Die Sichteinlagen inklusive der Tagesgelder gewannen 12,2 Prozent, die Spareinlagen legten um 1,8 Prozent zu. In Zeiten des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes verbleiben Kundengelder überwiegend in täglich fälligen Anlageprodukten mit hoher Flexibilität. Für die Bank steht dieser Anstieg stellvertretend für das Vertrauen der Mitglieder und Kunden in die Stabilität der Bank und das genossenschaftliche Einlagensicherungssystem sowie die Stabilität der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Von der Agentur FitchRating erhielt die Gruppe ein hervorragendes Rating von AA-. Das gesamte Kundenvermögen – bilanzielle und außerbilanzielle Einlagen (Depots, Guthaben bei Versicherungen und Bausparguthaben) betrug zum Jahresende 1,78 Milliarden Euro.
Einen starken Anstieg verzeichneten die außerbilanziellen Kundendepotbestände mit 6,4 Prozent auf einen Jahresendwert von 116 Millionen Euro. Die Fondsbestände auf den Anlagekonten kletterten um 9,2 Prozent auf 272 Millionen Euro. Bei vielen Kunden sind die Fondsparpläne eine beliebte Anlageform sowohl für mittelfristige Sparziele als auch für die Altersvorsorge.
Anleger, die auf das Know How der Portfoliomanager der Bank setzen, wurden wieder mit guten Renditen belohnt. Die Strategievarianten mit Aktienanteilen schlossen 2017 mit Wertzuwächsen von durchschnittlich 12,5 Prozent (Chance), 6,8 Prozent (Wachstum) und 4,2 Prozent (Ertrag) ab. Die beiden Portfoliomanager betreuen ein zweistelliges Millionenvermögen und konnten über 10 Prozent neues Mandatsvolumen hinzugewinnen. Immer mehr Kunden legen Teile des Vermögens aufgrund der breit angelegten konjunkturellen Verbesserung auf globaler Ebene in Aktien an.
Nach vielen Jahren zeigt sich eine Trendwende bei der Immobiliensuche: Der jahrelange Trend „rein in die Stadt“ scheint zumindest in der Hellweg Region abgeschwächt. Vermehrt werden auch wieder Immobilien auf dem Lande nachgefragt und gekauft. Attraktive Preise und intakte dörfliche Strukturen sind häufig die ausschlaggebenden Gründe für die Wahl einer ländlichen Immobilie. Die Bank zeigt sich zufrieden mit dem Immobiliengeschäft 2017. 133 Objekte im Wert von 22 Millionen Euro wurden vermittelt. Davon waren mehr als die Hälfte eigengenutzte Immobilien. Auch für dieses Jahr prognostizieren die Banker eine starke Nachfrage nach Eigenheimen. Aber auch gebrauchte Eigentumswohnungen, klassischen Mehrfamilienhäuser und Grundstücke stoßen auf großes Interesse. Hier ist ein deutlicher Preisanstieg zu verspüren, was nach Einschätzung der Experten auch noch anhalten wird. Anders sieht es bei den Neubaueigentumswohnungen aus. Bedingt durch die hohen Preise sind die Mietrenditen rückläufig, so dass wenig Spielraum für Preissteigerungen gesehen werden.
Erstmalig in der Geschichte der Volksbank Hellweg knackten die Kundenforderungen die Milliardengrenze und erreichten zum Bilanzstichtag 1,04 Milliarden Euro. Das ganze Jahr über gab es eine hohe Kreditnachfrage, die zu dem deutlichen Anstieg von 7,6 Prozent führte. Der Kreditbestand teilt sich in etwa zu gleichen Teilen in gewerbliche und private Kredite auf. Die Forderungen gegenüber Privatkunden stiegen um 3,4 Prozent auf 529 Millionen Euro, der Bestand an Unternehmenskrediten betrug 509 Millionen Euro bei einem Anstieg um 12,2 Prozent. Mit rund 205 Mio. Euro neuem Volumen ist die Bank im Kreditgeschäft stark gewachsen. Wie im Vorjahr entfiel der Großteil des Kreditgeschäfts auf Immobilienfinanzierungen mit dem Schwerpunkt auf wohnwirtschaftlich genutzte Objekte. Im vergangenen Jahr finanzierte die Bank 697 private Immobilienvorhaben mit einem Volumen von 88,2 Millionen Euro. Darin enthalten sind 13,9 Millionen Euro vermitteltes Volumen an Hypothekenbanken. Die Zinsen für Baufinanzierungen mit einer Zinsfestschreibung von 10 Jahren lagen bei 1,59 Prozent im Januar und 1,68 Prozent im November (Quelle Deutsche Bundesbank, Zinsstatistik vom 05.01.2018). „Das war ein sehr erfolgreiches Jahr und wir gehen davon aus, dass es in 2018 noch einmal so weiter geht. Insbesondere in Soest wird es weitere Baugebiete geben“, meint Bernd Wesselbaum.
Volle Auftragsbücher und steigende Absatzzahlen führten zu einer regen Investitionsbereitschaft bei den mittelständischen Kunden. Insgesamt betrug der Bestand an Unternehmenskrediten zum Jahresende 509 Millionen Euro. Das Neukreditvergabevolumen für gewerbliche Zwecke betrug 128 Millionen Euro. Wie im Vorjahr erstreckte sich die Investitionstätigkeit auf Gewerbeimmobilien, Maschinen, EDV, Fuhrpark und Einrichtungen. Einen großen Anteil am Neugeschäft hatten in 2017 die Dienstleistungsbranche mit 26 Millionen Euro und die KFZ-Branche mit 13 Millionen Euro. Kredite für erneuerbare Energien sind mit 2,3 Millionen Euro rückläufig. Das sind fast 1,3 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Kreditgewährungen an Gebietskörperschaften lagen bei 24 Millionen Euro. Viele Unternehmen rüsten sich für die Digitalisierung und investieren in IT Infrastruktur. Das Auftragsbuch der Volksbank war zum Jahresende mit 58 Millionen Euro offenen Darlehenszusagen sehr gut gefüllt, was eine weitere Steigerung des Forderungsbestandes in 2018 erwarten lässt.
Ende 2017 beschäftigte die Volksbank Hellweg 274 Mitarbeiter, davon 33 Auszubildende und Studenten. „Wir bilden unseren Nachwuchs selbst aus, wobei sich das Berufsbild Bankkaufmann/frau derzeit deutlich wandelt“, erklärt Bernd Wesselbaum die hohe Ausbildungsquote von 12 Prozent. Der erste Kontakt mit der Berufswelt eines Bankers beginnt für zukünftige Bewerber häufig schon viel eher mit einem Schulpraktikum. Im letzten Jahr erkundeten 20 Schüler und Schülerinnen unterschiedliche Abteilungen und Filialen. Während die Mitarbeiteranzahl im Vergleich zum Vorjahr fast identisch blieb, erhöhte sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigen von 80 auf 87. Nahezu unverändert bleiben das seit vielen Jahren durchschnittliche Lebensalter von 44 Jahren und die lange durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 19 Jahren. „Wir sind stolz auf unsere niedrige Fluktuationsrate. Sie bestätigt unsere Personalpolitik mit umfangreichen Zusatzangeboten und Sozialleistungen. In den vergangenen Jahren haben wir auf Basis unseres Leitbildes einen Mix aus attraktiven Mehrwerten eingeführt: Betriebliche Vorsorgeleistungen, Bonusprogramme, flexible Arbeitszeitmodelle, Lebensarbeitszeitkonten, die Mitgliedschaft in der Familiengenossenschaft, das innerbetriebliche Ideenmanagement und die Mehrwertkarte. Aber auch Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Weiterentwicklung unserer Volksbank sind Teile unseres Angebotes.“, so Bernd Wesselbaum.
Die Niedrigzinsphase und die Regulatorik belasteten auch in 2017 das Ergebnis der Bank. Trotzdem konnte dank des erfolgreichen Kundengeschäfts wie im Vorjahr ein Bilanzgewinn von 1,8 Millionen Euro erzielt werden. Infolge der erneuten Rücklagenzuführung sowie der Erhöhung des gezeichneten Kapitals wird die Kapitalbasis der Bank weiter gestärkt. Der Zinsüberschuss stabilisierte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Millionen Euro auf 28,4 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis konnte um 8,7 Prozent auf 8,6 Millionen Euro gesteigert werden. Die Verwaltungsaufwendungen sanken um 0,5 Prozent auf 22,5 Millionen Euro. „Mit der konsequenten Umsetzung unserer Kostensenkungsmaßnahmen haben wir die Ausgabenseite fest im Griff. Hier steuern auch die Mitarbeiter mit ihren Vorschlägen zur Optimierung der betrieblichen Abläufe bei“, erklärt Dr. Andreas Sommer, Vorstandsmitglied der Volksbank Hellweg. Alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Kennziffern erfüllt die Bank ohne Problem.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Volksbank Hellweg mit einem weiter anhaltenden Niedrigzinsumfeld und in dessen Folge mit weiterhin niedrigen Zinsmargen. Neue Dienstleistungsangebote, der Ausbau des digitalen Service- und Leistungsangebotes und die hohe Kostendisziplin sollen den fehlenden Zinsüberschuss kompensieren. „Eine weitergehende Optimierung und Standardisierung unserer IT-Lösungen und Geschäftsprozesse bilden dabei in 2018 eine wichtige Grundlage", so Dr. Andreas Sommer. Für August kündigt die Volksbank eine große Umstellung der Systemsoftware an, für die die Vorbereitungen bereits jetzt auf Hochtouren laufen. Dr. Andreas Sommer: „Das neue System bietet interne Vorteile, aber auch Kunden können sich auf mehr Benutzerfreundlichkeit im Onlinebanking freuen. Am Umstellungswochenende wird es zu Einschränkungen im Kontoservice kommen, worüber wir rechtzeitig informieren werden.“