Volksbank Hellweg zieht positive Bilanz

Nachhaltige Geldanlagen gewinnen an Bedeutung

Soest. 07.03.2022

Die Kredite an Kunden steigen um 3,1 Prozent und die Einlagen um 7,51 Prozent, Bilanzsumme knapp unter der 2-Milliardengrenze, Rekordwachstum beim Wertpapiergeschäft und der Immobilienvermittlung.

Abgelaufenes Geschäftsjahr

Die Volksbank Hellweg hat die zwei Milliardengrenze erreicht und verfehlte den Sprung darüber nur knapp. Am Bilanzstichtag betrug die Bilanzsumme 1,972 Milliarden Euro und legte damit im Vergleich zum Vorjahr 6,77 Prozent zu. Das Einlagenwachstum der Kunden ist mit 7,51 Prozent auf 1,446 Milliarden Euro immer noch hoch. Bei den Krediten legte die Bank um 3,1 Prozent auf 1,317 Milliarden zu. Rekordwachstumsraten weist die Volksbank beim Wertpapiergeschäft und der Immobilienvermittlung aus.

Der Vorstandsvorsitzende Bernd Wesselbaum zieht für alle Geschäftsbereiche ein positives Fazit: „Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ist es uns 2021 gelungen, eine gute Rentabilität und ein ordentliches Wachstum zu erzielen. Die digitale Transformation haben wir zudem stark vorangetrieben.“

Bei den Kundenkrediten gab es eine moderate Steigerung von 3,1 Prozent beziehungsweise 40 Millionen Euro. Bernd Wesselbaum erklärt „Viele Kunden haben im ersten Coronajahr viel Liquidität vorgehalten. Die hohen Kontoguthaben wurden im letzten Jahr teilweise für Investitionen genutzt.“

Die Kundeneinlagen verzeichneten ein Plus von rund 7,51 Prozent. Da es nach wie vor keine Zinsen für Festgelder oder Sparguthaben gibt, wählen viele Kunden alternative Wertpapieranlagen. Vor allem nachhaltige Zertifikate und Fonds boomen. In Kombination mit einem guten Zweck fanden im letzten Quartal 2021 die karitativen Schuldverschreibungen sehr guten Absatz. „Das Beste daran: 25.000 Euro Verkaufserlöse flossen nicht in unsere Bücher, sondern wir haben sie an Förderschulen im Kreisgebiet gespendet. Diesen Erfolg wollen wir auf jeden Fall zum Jahresende wiederholen“, blickt Wesselbaum nach vorn.

Im Wertpapierbereich gelang es der Bank auch gerade wegen der volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gegenüber dem Vorjahr um 109,5 Millionen Euro zuzulegen. „Mit 599 Millionen Euro ist der Wertpapierbereich, der neben den Depotguthaben auch die Fondsvermögensbestände umfasst, klar auf dem Vormarsch der Geldanlagen unserer Kunden. Im Private Banking haben wir das Vermögenscockpit eingeführt, mit dem wir in Sachen hybrider Vermögensberatung digitaler Vorreiter sind. Auch unsere Portfoliomanager konnten erneut beachtliche Erfolge in den durch sie betreuten Depots erzielen“, berichtet Bernd Wesselbaum.

Besonders dynamisch hat sich im letzten Jahr neben dem Wertpapiergeschäft die Immobilienvermittlung entwickelt. Bei der Immobilienvermittlung konnte die Genossenschaftsbank sogar 13,85 Prozent zulegen und kam auf 30,13 Millionen Euro vermitteltes Immobilienvolumen. Insgesamt nahm die Volksbank durch Provisionsgeschäfte rund 11,4 Millionen Euro ein. Der Bilanzgewinn stieg leicht um 100.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro.

Seit diesem Jahr gelten für die Bonuszahlungen an die 34.252 Mitglieder neue Kriterien, die dem veränderten Anlageverhalten der Mitglieder Rechnung trägt. Neu berücksichtigt werden nun auch die Wertpapierguthaben auf Depots der Bank und der Union Investment sowie Fondssparverträge. „Nur die Guthaben auf Spar- und Festgeldkonten zu berücksichtigen entsprach nicht mehr unsere Beratungsstrategie. Daher werden die Wertpapierguthaben nun auch bonifiziert, so Dr. Andreas Sommer. Zur Dividende der Bank erklärte das Vorstandsmitglied: „Unseren Mitgliedern werden wir mit Blick auf das dauerhafte Null- beziehungsweise Negativzins-Niveau eine Dividende von 1,5 Prozent vorschlagen und einen Bonus von 609.600 Euro zahlen.

Damit ergibt sich rechnerisch wieder eine Durchschnittsrendite von 5,42 Prozent.“ Aber nicht nur Mitglieder profitieren vom Erfolg der Genossenschaftsbank. Getreu dem Motto des Gründervaters Raiffeisen „Was einer nicht schafft, schaffen viele“ engagiert sich die Bank mit Spenden und ihrer Crowdfunding Plattform für Vereine und gemeinnützige Initiativen in der Region. Neben der technischen Unterstützung gibt es auch finanzielle Förderung. Im Jahr 2021 betrug das gesamte Spendenvolumen 300.613 Euro.

Eine wichtige Weichenstellung betreibt die Volksbank Hellweg in Sachen digitaler Transformation. Teil davon waren im Jahr 2021 ein neues Online-Banking für Privat- und Firmenkunden sowie neue Apps wie die „VR Banking App“ und die TAN Generierungs- App „VR SecureGo plus“. „Von diesen Neuerungen profitieren alle Mitglieder, Kundinnen und Kunden. Die anhaltende Corona-Pandemie erweist sich an dieser Stelle als eine Art Digitalisierungstreiber“, beschreibt Vorstandsmitglied Dr. Andreas Sommer die Situation.

Die Zahl der Mitarbeiter ist seit vielen Jahren fast unverändert. 269 Mitarbeitende waren bei der Bank beschäftigt. Besonders hoch ist die Ausbildungs- und Teilzeitquote: die Ausbildungsquote liegt bei 9,3 Prozent, die Teilzeitquote bei 25,3 Prozent. Anders als in den vergangenen Jahren war die Anzahl der Neueinstellungen mit 25 ungewöhnlich hoch. „Das lag an den vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die altersbedingt ausgeschieden sind“, erklärt Bernd Wesselbaum. „Leider wird es auch für uns immer schwieriger, gute Bewerber zu finden. Wir freuen uns über Initiativbewerbungen genauso wie über Bewerbungen auf gezielte Stellenausschreibungen“, berichtet der Vorstandsvorsitzende.

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ist es uns 2021 gelungen, eine gute Rentabilität und ein ordentliches Wachstum zu erzielen. die digitale Transformation haben wir zudem stark vorangetrieben “

Bernd Wesselbaum, Vorstandsvorsitzender


Neubau läuft nach Plan

Mit dem Daumen nach oben zeigen sich Bernd Wesselbaum und Dr. Andreas Sommer sehr zufrieden mit dem Baufortschritt des Regionalmarktzentrums in Warstein. Im September vergangenen Jahres ist die Volksbank ins benachbarte Provisorium gezogen und das knapp 50 Jahre alte Gebäude an der Hauptstraße 52 – 54 in Warstein wurde abgerissen. „Gerade wird die Baugrube vorbereitet und abgeböscht. Nächste Woche wird der Baukran aufgestellt, so dass wir Mitte März mit dem ersten Bauabschnitt beginnen können“, berichtet Projektleiter Wolfgang Jäger. Dank des milden Winters gab es bisher keine Verzögerungen und auch sonst lief bislang alles nach Plan. „Wir kommen sehr gut voran, was vor allem an der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Warstein, den Architekten, Fachingenieuren und unseren Baupartnern liegt“, so Vorstandsmitglied Dr. Andreas Sommer.

Wo im Moment noch ein tiefes Loch klafft, wird schon bald der Rohbau entstehen. Pro Etage werden circa drei Wochen Bauzeit benötigt, dann folgt das „grüne Dach“. Im 2. Halbjahr werden dann Haustechnik, Fenster und Fassade eingebracht. Das neue Bankgebäude wird den strengen Energieeffizienzstandard KfW 40 erfüllen. Die abgehängte Fassade wird aus recyclebarem Material in Holz- und Edeloptik gestaltet, das zu 70 Prozent aus natürlichen Fasern besteht.

Zum Prinzip des nachhaltigen Bauens zählt bei der Volksbank auch das Gebot, möglichst viele Aufträge an heimische Unternehmen zu vergeben. „Das ist uns bisher sehr gut gelungen“, bestätigt Wolfgang Jäger und verweist auf das in Kürze aufzustellende Bauschild mit den beteiligten Bauunternehmen und Handwerkern. „Wenn alles weiterhin so reibungslos läuft, können wir wie geplant zum 1. Juli 2023 eröffnen“, avisiert Wolfgang Jäger.

 

Wenn alles weiterhin so reibungslos läuft, können wir wie geplant zum 1. Juli 2023 eröffnen“

Wolfgang Jäger


Zinswende bei Krediten

Während die Immobilienpreise schon seit einigen Jahren stark steigen, blieben die Kreditzinsen lange Zeit auf niedrigem Niveau. Vorstandsvorsitzender Bernd Wesselbaum spricht von einer Zinswende und geht davon aus, dass die Zeiten der Nullkomma-Zinsen jetzt vorbei seien. „Die Darlehenskonditionen haben sich für Bauherren sprunghaft verschlechtert,“ meint Bernd Wesselbaum. So seien beispielsweise die Konditionen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung bei der Volksbank Hellweg in den letzten  drei Monaten etwa um 0,6 Prozentpunkte geklettert. „Das hört sich wenig an, erhöht die Belastung aber spürbar,“ weiß der Experte und erläutert mit einer einfachen Faustregel, warum das so ist: „Steigen die Zinsen um einen halben Prozentpunkt, klettert die monatliche Rate je 100.000 Euro Finanzierungsvolumen um 50 Euro.“ Überrascht zeigt sich der Banker vor allem über das Tempo, das der Zinsanstieg aufgenommen hat.

Für die starke Dynamik führt der Vorstandsvorsitzende mehrere Gründe an: „Die steigende Inflationsrate und die damit verbundene Erwartung, dass die Europäische Zentralbank ihre Nullzins-Politik aufgeben muss, sind wesentliche Zinstreiber. Außerdem müssen Banken für Immobilienkredite künftig mehr Eigenkapital vorhalten, um Ausfallrisiken abzufedern. Und dann deutet sich mit dem baldigen Ende der Pandemie ein Konjunkturaufschwung an. Allerdings müssen wir auch von einem dämpfenden Einfluss auf die Konjunktur der russischen Invasion in die Ukraine ausgehen.“

Nach Einschätzung von Bernd Wesselbaum geht es in diesem Jahr mit den Zinsen weiter aufwärts: „Ich sehe keine Anzeichen für ein Ende des Trends, gehe aber davon aus, dass der Anstieg sich abflachen wird.“ Bernd Wesselbaum rät Kunden, deren Zinsbindung in weniger als drei Jahren ausläuft, sich jetzt schon um eine Anschlussfinanzierung zu kümmern und sich mit einem sogenannten Forward-Darlehen aktuelle Zinskonditionen gegen einen Aufschlag zu sichern. Grundsätzlich empfehlenswert sei es zudem, sich die aktuell noch immer niedrigen Zinsen über einen individuell passenden Zeitraum fest zu sichern.

Ich sehe keine Anzeichen für ein Ende des Trends, gehe aber davon aus, dass der Anstieg sich abflachen wir “

Bernd Wesselbaum, Vorstandsvorsitzender


Volksbank investiert 1,5 Mio. Euro in Hauptstelle

Nach fast 40 Jahren wird das 1. und 2. Obergeschoss des Westflügels des Volksbankgebäudes umfangreich renoviert. Die neu gestaltete erste Etage wird zukünftig ausschließlich durch den Firmenkundenbereich genutzt. Interne Abteilungen ziehen ins 2. Ober- und Dachgeschoss um. Ziel ist es, mehr Platz für Beratungsgespräche zu gewinnen. Die derzeit 9 gewerblichen Beraterinnen und Berater betreuen rund 3.100 Unternehmen aus Soest, Bad Sassendorf und Möhnesee. Rund 310 qm stehen dann für persönliche und digitale Firmenkundenberatung zur Verfügung. Der Zugang erfolgt über das Treppenhaus und den Aufzug der Kundenhalle.

Rund 1,5 Mio. Euro werden die Renovierung kosten. Geplant ist der Umbau in den Sommermonaten Juni bis September. Die Beraterinnen und Berater werden während der viermonatigen Umbauphase in Containern untergebracht, die auf der im Jahr 2020 geschaffenen neuen Teilfläche des Kundenparkplatzes vor der Bank aufgestellt werden. „Die umfangreichen Renovierungsarbeiten beinhalten nicht nur eine optische Veränderung der Wände und Böden, sondern die Aufteilung der rund 300 Quadratmeter Fläche erfolgt nach dem sogenannten Open Space Prinzip. Dazu zählen großzügige Besprechungsräume, die mit moderner Videotechnik und großen Bildschirmen unter anderem für hybride Meetings ausgestattet werden. Daneben gibt es durch die Beraterinnen und Berater flexibel nutzbare Büros. So ist der Wechsel zwischen Homeoffice und Büro problemlos möglich“, erläutert Vorstandsmitglied Dr. Andreas Sommer. Die komplette Etage wird klimatisiert und nach aktuell technischem Standard ausgestattet. Die für die 80er Jahre typischen deckenhohen, raumteilenden Schrankwände weichen ersatzlos und schaffen zusätzliche Fläche. Die Büros erhalten Alu-Glas-Fassaden, was den gesamten Flügel insgesamt heller und freundlicher wirken lässt.

Die Aufteilung der rund 300 Quadratmeter Fläche erfolgt nach dem sogenannten Open Space Prinzip “

Dr. Andreas Sommer, Vorstandsmitglied