Das Wachstum der Kredite wurde im Vergleich zum Vorjahr deutlich übertroffen. Das Provisionsergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Das Zinsergebnis fiel anders als die Vorjahre aufgrund der Zinswende etwas besser als geplant aus. Die Aufwendungen sind aufgrund von Investitionen in die Standorte leicht gestiegen. Die Bilanzsumme stieg auf 1,98 Mrd. Euro an. Zum Jahresende hatte die Bank 64.007 private und gewerbliche Kunden, darunter befanden sich auch 1.562 neue Kunden.
"Wir haben ein signifikantes Wachstum im Kreditgeschäft zu verzeichnen", fasst Bernd Wesselbaum zusammen. Die Kredite stiegen bei der heimischen Volksbank um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,46 Mrd. Euro an. Der Zinsüberschuss stieg auf 32,4 Mio. Euro an und lag damit gut 3 Mio. Euro über dem, was die Bank geplant hatte. Trotz Unsicherheiten an den Börsen blieb das Wertpapiergeschäft recht stabil. „Wir haben viele Gespräche mit Kunden geführt und dadurch Panikverkäufe verhindert“, berichtet Bernd Wesselbaum. „Ruhe bewahren, auch wenn die Depot- und Fondswerte aufgrund der Kursentwicklung im letzten Jahr gesunken sind. Die Märkte werden sich erholen und dann steigen auch die Kurse wieder“, rät er.
Bei den Baufinanzierungen konnte in einem dynamischen Marktumfeld der Erfolg der letzten Jahre fortgesetzt werden. Allerdings haben sich die Anfragen nach Baufinanzierungen zum Ende des Jahres deutlich reduziert. Insgesamt konnten 885 Bauvorhaben finanziert werden. Viele Kundenanfragen waren geprägt von Zinssicherung und anhaltend hohem Modernisierungsbedarf. Der Bedarf an Krediten für Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen stieg aufgrund der Energiekrise stark an.
Einen Grund zur Erleichterung lieferte die Zinswende Mitte des Jahres. Mit dem Ende der Negativzinsen konnte die Bank auch die in 2021 eingeführten Verwahrentgelte wieder streichen. Bernd Wesselbaum zeigt sich zufrieden: „Endlich kehren wieder normale Zeiten im Bankgeschäft ein. Für einige unserer jüngeren Mitarbeiter sind Guthabenzinsen, Sparbriefe und Festgelder quasi Fremdwörter. Seit 2015 lagen die Zinsen für Guthaben praktisch brach. So langsam gewöhnen wir uns wieder an Zinsen auf der Passivseite und werden nach und nach die Angebote reaktivieren“, blickt er nach vorne. Die Kundeneinlagen verzeichneten zum Jahresende ein Plus von 2,6 Prozent und betrugen zum Bilanzstichtag 1.483 Mio. Euro. Beliebt waren wie auch in den Vorjahren renditestarke Anlagezertifikate der DZ Bank, die im Depot verwahrt werden.
Erneut konnten 807 neue Mitglieder gewonnen werden. Stand 31.12.2022 hatte die Volksbank Hellweg 34.192 Mitglieder. Der Mitgliederzuwachs ist ein schönes Zeichen, dass viele Menschen in der Region die genossenschaftliche Idee künftig mittragen wollen. Das Genossenschaftsprinzip ist in sich schon nachhaltig – und dieser Eigenschaft misst der Vorstand in Anbetracht der Herausforderungen der Zukunft einen hohen Stellenwert bei. Nachhaltigkeit in allen Facetten – ökonomisch, ökologisch und sozial sei für die Bank eine bedeutende Dimension der Zukunftsfähigkeit. Sie ist bereits in vielen Bereichen des genossenschaftlichen Geschäftsmodells verankert. Im Hause der Volksbank ist man sich einig, in Nachhaltigkeit zu investieren und dem Thema einen hohen Stellenwert einzuräumen. Vor allem beim Neubau des Regionalzentrums in Warstein wurde bei der Auswahl der Energieversorgung Wert auf Autarkie gelegt.
Das Volumen der Immobilienvermittlung lag ähnlich wie im Vorjahr bei 29,4 Mio. Euro. 97 Objekte wechselten den Eigentümer, wobei die durchschnittliche Vermittlungsdauer weniger als fünf Monate betrug. Insgesamt nahm die Volksbank durch Dienstleistungsgeschäfte 12 Millionen Euro ein. Die Bank weist wie im vergangenen Jahr einen soliden Bilanzgewinn in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus.
Zur Dividende der Bank erklärt Vorstandsmitglied Dr. Andreas Sommer: „Unseren Mitgliedern werden wir eine Basisdividende von 1,5 Prozent vorschlagen und einen Bonus von 589.600 Euro zahlen. Damit ergibt sich rechnerisch wieder eine Durchschnittsrendite von 5,36 Prozent.“ Aber nicht nur Mitglieder profitieren vom Erfolg der Genossenschaftsbank. Getreu dem Motto des Gründervaters Raiffeisen „Was einer nicht schafft, schaffen viele“ engagiert sich die Bank mit Spenden und ihrer Crowdfunding Plattform für Vereine und gemeinnützige Initiativen in der Region. Neben der technischen Unterstützung gibt es auch finanzielle Förderung. Im Jahr 2022 betrug das gesamte Spendenvolumen 277.065 Euro.
Die Zahl der Mitarbeiter ist seit vielen Jahren nahezu unverändert. 263 Mitarbeitende waren bei der Bank beschäftigt. Besonders hoch ist die Anzahl der Auszubildenden mit 26 angehenden Bankern. Erneut hoch war auch wie im Vorjahr die Zahl der Einstellungen mit 23 neuen Mitarbeitenden. „Das lag an den vielen Kollegen und Kolleginnen, die altersbedingt ausgeschieden sind“, erklärt Bernd Wesselbaum und meint: „Leider wird es auch für uns immer schwieriger, gute Bewerber zu finden. Wir freuen uns über Initiativbewerbungen genauso wie über Bewerbungen auf gezielte Stellenausschreibungen.“